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Hanf - Der Stoff - aus dem (nicht nur) die Hosen sind

Wussten Sie, dass die erste Jeans von Levi Strauss nicht aus Baumwolle, sondern aus Hanf war? Mitte des 19. Jahrhunderts erfand der berühmte Textilhändler die Jeans als Arbeitshose für die kalifornischen Goldwäscher - und nähte sie aus reinem Hanf-Tuch. Nur ein Stoff aus Hanf war der ständigen Nässe gewachsen, ohne zu verschleißen.

Neben Flachs war Hanf bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts die gebräuchlichste Textilfaser der Welt. Trotz ihrer hohen Festigkeit lässt sich die Hanffaser zu weichen und glänzenden Garnen spinnen. Diese wurden dann traditionell zu feinen und hautfreundlichen Gewebe-Hemden und Blusen, Bettzeug und Tischdecken, Unterwäsche und Strümpfen verarbeitet.

„Gewebe aus Hanffasern schützen den Menschen vor Insektenstichen sowie vor Rheuma, da die Faser die Eigenbelebung der Haut fördert“, heißt es in einer damaligen Schrift dazu. An anderer Stelle wird ein Vergleich von Hanf und Flachs gezogen: „Die feinste flächsene Leinwand wird niemals der aus solchem Hanf gemachten Leinwand gleichkommen. Und diese wird wenigstens dreimal so lange halten als jene.“

Ende des 19. Jahrhunderts hatte der Hanf seine Bedeutung als Textilrohstoff Nr. 1 bereits verloren. Durch die Erfindung der Cotton-Maschine und die Mechanisierung der Baumwollspinnerei begann der Siegeszug der Baumwolle, die zunehmend alle anderen Fasern vom Feintextilmarkt verdrängte.

Hautfreundlichkeit von Hanf Textilien

Neuere Untersuchungen bestätigen die alten volksmedizinischen Empfehlungen, nach denen Menschen mit empfindlicher Haut Wäsche aus Hanf tragen sollten. Die Hanffaser weist dieselbe mikroelektrische Spannung auf wie die menschliche Haut und lässt einem daher nicht – wie andere Textilien – alle Haare zu Berge stehen. Durch ihre Lufteinschlüsse hat die Hanffaser, ähnlich wie Seide, die Eigenschaft des relativen Temperaturausgleichs: Sie ist kühl im Sommer und warm im Winter.

Ökologie: Cannabis statt Cotton

Ein Großteil der jährlich verspritzten Pestizide landet im Baumwoll-Anbau. Hinzu kommen Entlaubungsmittel bei der Baumwoll-Ernte, Dioxine und andere Gifte bei der Weiterverarbeitung. Die negativen Folgen dieser giftigen „Pflanzenkultur“ sind in einigen Anbaugebieten bereits deutlich sichtbar. Das bekannteste Beispiel dafür ist der Aralsee: In den letzten Jahrzehnten hat der See einen Großteil seines ursprünglichen Wasservolumens verloren, zugleich ist die Zahl der Erkrankungen bei den Bewohnern massiv angestiegen.

Die Hanfpflanze schützt sich selbst vor Unkraut und Schädlingen. Beim Anbau müssen keinerlei Pestizide oder Herbizide eingesetzt werden und dabei ist der Ertrag an Fasern dreimal so hoch wie bei Baumwolle. Bei der Weiterverarbeitung zu Hanfbekleidung wenden die Hersteller möglichst umweltschonende Verfahren gemäß dem „Global Organic Textile Standard“ (GOTS) an und verwenden für Mischgewebe Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau. Daher kann man sich sicher sein, dass Hanfkleidung giftfrei auf die Haut kommt.

Neben dem ökologischen Aspekt ist den Herstellern wichtig, dass die Kleidungsstücke unter fairen Arbeitsbedingungen produziert werden. Das bedeutet z.B. dass keine Kinder in den Textilbetrieben arbeiten und die Arbeiter höhere Löhne erhalten als die landesüblichen Durchschnittslöhne.